Die Lebensqualität wiederherstellen – Mit durchgängigen Lösungen in der Produktentwicklung.

„Königsee Implantate macht all die Dinge, die Sie hoffentlich nie brauchen.“ So fasst Geschäftsführer Frank Orschler die Produktpalette seines Unternehmens kurz zusammen. Denn die Produkte von Königsee Implantate werden in der Unfallchirurgie eingesetzt. Die Implantate finden bei Knochenverletzungen ihren Einsatz, wo sie die Lebensqualität der großen und kleinen Patienten schnell wieder herstellen sollen.

Die Anfänge der Königsee Implantate GmbH gehen weit zurück: Im Jahr 1919 wurde von dem Orthopädiemechaniker Otto Bock in Berlin eine Firma gegründet, die Prothesenteile in Serienproduktion herstellte. Nach einer langen, wechselhaften Geschichte wurde 1993 daraus das Unternehmen von Erich Orschler im thüringischen Allendorf gegründet. 2004 übernahm Frank Orschler die Geschäftsführung.

Neben der Verpflichtung gegenüber den Patienten, die mit den Implantaten auf ihrem Weg zur Genesung begleitet werden, ist für Frank Orschler auch der Naturschutz ein wichtiges Thema. Seit 2012 wird analysiert, wie in dem Unternehmen Energie verbraucht wird. Ein Energiemanagementsystem wurde entwickelt, großflächig Solaranlagen installiert und die Energierückgewinnung optimiert. Aber damit sind die Maßnahmen nicht abgeschlossen, denn die immer weitergeführte Optimierung der Produkte – auch in Bezug auf deren Umweltauswirkungen – ist ein fortlaufender Prozess. Die Erfolge sprechen für das Unternehmen: Mit dem „GreenImplant“ Konzept erhielt Königsee Implantate die EMAS-Zertifizierung (Eco-Management and Audit Scheme) der EU.

Neben der Nachhaltigkeit im Energiemanagement und den Umweltauswirkungen der hergestellten Produkte hat auch der Herstellungsprozess Auswirkungen auf die Umweltbilanz. Ineffiziente, komplizierte und nicht durchgängige Prozesse verbrauchen unnötig Energie und Ressourcen. Zusätzlich sind gerade in der Medizintechnik durchgängige Prozesse wichtig, da diese genau dokumentiert werden müssen.

Der Einsatz perfekt ineinandergreifender Softwarelösungen in der Produktentwicklung bietet hier einen Ansatz, um Prozesse zu vereinfachen. Bei Königsee Implantate ist eine abgestimmte Prozesskette von der Konstruktion über die Fertigung und die Qualitätskontrolle implementiert. Erreicht wurde dies durch den Einsatz von SOLIDWORKS Design und damit verbundenen Lösungen. Frank Orschler beschreibt es so: „SOLIDWORKS Design ist ein gutes Hilfsmittel für uns, da wir schnell von der Konstruktion auf die Maschine kommen. Durchgängige, dokumentierte Prozesse sind bei uns das A und O.“

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint: Die Produkte, die bei Königsee Implantate hergestellt werden, sind keine Unikate. Die jeweiligen Implantate werden in unterschiedlichen Größen hergestellt, um an die unterschiedlich großen – oder kleinen – Knochen der Patienten zu passen. Trotzdem handelt es sich um eine Serienfertigung. In der Konstruktion und Entwicklung bleibt trotzdem einiges zu tun. Zu den täglichen Aufgaben gehört – neben der Neuentwicklung – die Bearbeitung bestehender Entwürfe: Produkte werden verbessert, abgeändert und optimiert. Der Kontakt zu den Kunden ist dabei besonders wichtig und beeinflusst Konstruktionsaufgaben: Wo müssen Bohrungen geändert werden? Müssen Größen angepasst werden? Die Produkte werden ständig weiterentwickelt. Jede Änderung wird ausführlich dokumentiert, um die Historie der Entwicklungen genau zu dokumentieren.

Vor dem Einsatz von SOLIDWORKS Design wurde bei Königsee Implantate ein 2D-CAD genutzt. Der Umstieg auf das 3D-CAD SOLIDWORKS Design war ein großer Schritt, wie Torsten Kley, Konstruktionsleiter bei Königsee Implantate, erläutert: „Mit SOLIDWORKS Design kann man die Modelle am Bildschirm dreidimensional konstruieren und sich genau anschauen. Gerade für die Platten hat das viele Vorteile, da Knochen nicht immer gerade sind, sondern gebogene oder gewölbte Flächen enthalten. Mit dem 3D-CAD können die Konstruktionen viel genauer ausgeführt werden.“ Ein weiterer Vorteil liegt für Torsten Kley in der Genauigkeit der 3D-CAD Daten: „Da unsere Produkte im Menschen eingesetzt werden, ist eine hundertprozentige Maßgenauigkeit unverhandelbar. Mit SOLIDWORKS Design können wir auf den Tausendstel-Millimeter genau arbeiten und können alle Toleranzen einhalten.“

Nachdem die Daten für ein Implantat konstruiert sind, werden sie an die Fertigung weitergegeben. In der Fertigungstechnik von Königsee Implantate wird seit dem Jahr 2023 SolidCAM eingesetzt – mit großem Erfolg. Durch die Integration von SolidCAM in die Benutzeroberfläche von SOLIDWORKS Design werden Änderungen im CAD-Modell auch im CAM direkt übernommen. Torsten Kley sieht die Vorteile besonders in der schnellen Umsetzung von Konstruktionsänderungen: „Die Kollegen in der Fertigung greifen nativ auf die Konstruktionsdaten zu und können Änderungen schnell umsetzen. Damit erreichen wir einen deutlich schnelleren Arbeitsablauf.“ Das in SolidCAM enthaltene iMachining, eine patentierte Hochgeschwindigkeitsfrästechnologie für die Schruppbearbeitung, verkürzt die Produktionszeit in der Maschine. Gleichzeitig verlängert iMachining die Werkzeugstandzeiten, was Ressourcen schont und so einen Teil zu der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens beiträgt.

Die Betreuung der Fertigungslösung SolidCAM sowie der SOLIDWORKS Lösungen wird durch die Bechtle PLM Deutschland GmbH realisiert. Von der Beratung, über die Schulung der Mitarbeitenden und Implementierung der Software bis hin zum Support bei Fragen, wird Königsee Implantate hier seit Jahren unterstützt.

Aber die Integration der Produktion ist nicht der einzige Prozess, der durch den Einsatz von SOLIDWORKS bei Königsee Implantate vereinfacht wird. Auch die Kontrolle zu jedem Zeitpunkt der Entwicklung und die Dokumentation dieser Prüfungen ist ein wichtiger Faktor für die Herstellung sicherer Produkte. Einen großen Vorteil bietet hierbei SOLIDWORKS Inspection, mit dem bei Königsee Implantate die Prüfzeichnungen für die Erstbemusterung bereitgestellt werden – direkt in SOLIDWORKS Design. Die Zeichnungen werden in der Konstruktion angefertigt und im Anschluss an die Qualitätskontrolle weitergegeben, wo sie mit unterschiedlichen Messmitteln überprüft werden.

Die integrierten Lösungen für die Fertigung und die Qualitätskontrolle beschleunigen nicht nur die Produktentwicklung bei Königsee Implantate, sondern helfen auch bei der durchgängigen Dokumentation der Produkte. Gerade in der Medizintechnik ist dies unumgänglich, wie Frank Orschler betont: „In der Medizin ist die Dokumentation genauso wichtig wie das Produkt, und das kriegen wir mit SOLIDWORKS wunderbar hin.“

Ausschlaggebend für die Entwicklungen bei Königsee Implantate sind immer die Menschen, denen mit den Produkten geholfen werden kann, wie Frank Orschler betont: „Wenn Menschen auf unsere Produkte vertrauen, geht es nicht um Technik, sondern um die Wiederherstellung von Lebensqualität.“ Mit den durchgängigen Entwicklungsprozessen, die durch die Nutzung von den verbundenen Systemen SOLIDWORKS Design, SOLIDWORKS Inspection und SolidCAM unterstützt werden, wird diese wichtige Aufgabe für die Mitarbeitenden bei Königsee Implantate deutlich einfacher und nachhaltiger.