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SaaS und PLM – was den Schritt in die Cloud für Unternehmen so attraktiv macht. 

SaaS und PLM – was den Schritt in die Cloud für Unternehmen so attraktiv macht. 

Erfahren Sie, wie Software as a Service (SaaS) und Cloud-Lösungen Ihre PLM-Prozesse optimieren.


22.05.25

Blogbeitrag-–-SaaS-–-Software-as-a-Service---Bechtle-PLM-Deutschland

Der Trend von SaaS-PLM-Lösungen zeigt in eine deutliche Richtung: Immer mehr Fertigungsunternehmen nutzen dieses Modell der cloudbasierten Softwareanwendungen. Die IDC (International Data Corporation) aus den USA prognostiziert, dass die Akzeptanz für SaaS-PLM in den kommenden Jahren sprunghaft ansteigen wird – bereits heute stufen 80 Prozent der Fertigungsunternehmen SaaS-Anwendungen als für die Produktinnovation wichtig oder sehr wichtig ein. Diese Einschätzung deckt sich mit Auswertungen von Statista, wonach der Umsatz im Software-as-a-Service-Markt im Jahr 2025 auf voraussichtlich 355,8 Milliarden Euro ansteigen wird, mit jährlichen Wachstumsraten von 19,4 Prozent. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass Cloudlösungen gerade auf dem besten Wege sind, die industrielle Fertigung zu revolutionieren. 

In diesem Blogartikel möchten wir Ihnen die beiden Begriffe Cloud und Software as a Service (SaaS) im Kontext von PLM genauer erläutern. Worin unterscheiden sich die beiden Systeme? Worin liegen die Vorteile von SaaS? Und wie können auch kleine und mittlere Unternehmen von Cloud-Diensten im Kontext von PLM profitieren? 

Um mit einer kurzen Einführung in die Basics zu starten: SaaS (Software as a Service) ist – grob gesagt – ein Modell zur Bereitstellung von Softwareanwendungen über das Internet. Die Software wird also nicht beim Anwender direkt auf dem Endgerät installiert oder über eine lokal im Unternehmen vorhandene Serverstruktur bereitgestellt. Die „Software-Dienstleistungen“ befinden sich hingegen vollständig in der Cloud und können dort – sofern eine Internetverbindung besteht – immer abgerufen werden: von jedem Gerät, zu jeder Zeit und von überall. 

Bei SaaS zahlen die Anwender:innen in der Regel eine monatliche oder jährliche Gebühr für die Nutzung. Es handelt sich in den allermeisten Fällen also um ein Abonnement-Modell. Der Anbieter stellt die Software-Anwendungen bereit, übernimmt Pflege, Wartung und Sicherheit. Für das herstellende Gewerbe bedeutet das, Software wie etwa ein CAD-Programm muss nicht lokal beim Anwender oder auf den Unternehmensservern installiert sein, sondern wird vollständig über die Cloud bereitgestellt. Und beim Stichwort Cloud kommen wir zum nächsten Abschnitt: 

Worin unterscheidet sich SaaS von Cloud-Computing? 

SaaS und Cloud-Computing werden oft synonym gebraucht, unterscheiden sich aber in einigen Punkten. Cloud Computing bezeichnet allgemein die Bereitstellung von IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Speicher und Netzwerke als Dienstleistung. Man unterscheidet beim Cloud-Computing in die Modelle Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und eben auch Software-as-a-Service (SaaS). 

SaaS ist also eine spezielle Form des Cloud Computing, bei der komplette Softwarelösungen ohne lokale Installation und eigene Infrastruktur über das Internet bereitgestellt und genutzt werden. SaaS nutzt die Cloud-Infrastruktur, um Anwendungen effizient zur Verfügung zu stellen. Updates und neue Funktionen werden zentral per Deployment ausgerollt, also automatisch bereitgestellt, ohne dass der Nutzer selbst eingreifen muss. 

In ihrem Podcast zum Thema SaaS-Lösungen sprechen die beiden Experten von Dassault Systèmes, Vincent Frèrebeau und Sébastien West, über aktuelle Trends bei SaaS.* Darin schildern sie, dass SaaS als spezialisierter Teilaspekt von Cloud-Computing bezeichnet werden kann. Laut West liegt bei reinen Cloud-Lösungen die Verantwortung des Kunden weiterhin bei der Verwaltung von Komponenten auf niedriger Ebene wie Betriebssystem, Datenbank, Netzwerk und Konfiguration. „Im Gegensatz dazu übernimmt bei einem vollständigen SaaS-Ansatz der Anbieter alle Aufgaben vollständig.“ Und Frèrebeau ergänzt: „Beim Kauf von SaaS […] wird der Softwareentwickler zum Partner. Er muss sich um alles kümmern, sodass die gesamte Verantwortung aus Sicht der Informationssysteme bei ihm liegt.“ Software as a Service geht also über Cloud Computing hinaus, indem es eine spezifische Art von Cloud-Dienst darstellt: Der Anbieter übernimmt hier die vollständige Verwaltung der Software, einschließlich Updates und Wartung.  

Worin liegen die Vorteile von SaaS in Zusammenhang mit PLM? 

Die Hauptvorteile bei der Nutzung von SaaS lassen sich kurz und knapp mit Kosteneffizienz, Sicherheit, Skalierbarkeit und flexibler Verfügbarkeit umschreiben. Aber wie konkret kann ein Unternehmen von SaaS-Lösungen für das eigene PLM profitieren? 
 

  • Skalierbarkeit und Flexibilität: SaaS-Lösungen ermöglichen eine einfache Anpassung an steigende Geschäftsanforderungen. Unternehmen können je nach Bedarf schnell zusätzliche Funktionen oder Kapazitäten hinzufügen oder entfernen, ohne dabei stark in Hardware oder Infrastruktur investieren zu müssen. 
  • Schnelle Implementierung: Die Implementierung von SaaS ist meist schneller und unkomplizierter als die Installation von On-Premise-Software. Das spart Zeit und Ressourcen und ermöglicht es Unternehmen, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren. 
  • Automatisierte Updates und Wartung: SaaS-Anbieter übernehmen regelmäßige Updates und Wartungsarbeiten, was die IT-Abteilung im Unternehmen entlastet und sicherstellt, dass die Software immer auf dem neuesten Stand ist. Der Kundendienst des Anbieters ist für seine Kund:innen jederzeit erreichbar. 
  • Zugänglichkeit und Zusammenarbeit: SaaS-Anwendungen sind über das Internet zugänglich, was die Zusammenarbeit und den Zugriff auf wichtige Daten von überall und zu jeder Zeit erleichtert. 
  • Sicherheitsvorteile: SaaS-Anbieter verfügen meist über robuste Sicherheitsmaßnahmen und Protokolle, die die Daten der Unternehmen schützen und Sicherheitsrisiken minimieren. Diesen Aspekt vertiefen wir in einem separaten Abschnitt. 
  • Unterbrechungsfreie Verfügbarkeit: Anbieter von SaaS-Lösungen garantieren eine Verfügbarkeit rund um die Uhr für ihre Lösungen und sorgen im Hintergrund dafür, dass Ausfallzeiten so gering wie möglich gehalten werden. Das verhindert Umsatzausfälle. 

Warum sollten kleine und mittlere Unternehmen auf SaaS-PLM setzen? 

SaaS-PLM-Lösungen entwickeln sich auch oder gerade für mittelständische Fertigungsunternehmen und Engineering-Dienstleister zu einer attraktiven Alternative zu On-Premise-PLM, also solchen Systemen, die lokal auf den Servern und der Infrastruktur des Unternehmens installiert und betrieben werden. Diese Entwicklung hat bereits vor Jahren begonnen. 

Mit einem überschaubaren Budget können sich auch KMU hochmoderne Lösungen für ihr Geschäft sichern. Mittels SaaS können sie sich darüber hinaus als attraktiver Arbeitgeber positionieren, denn: Sie können Mitarbeitende dank Remote Work auch von weit entfernten Standorten anwerben und ihnen die Möglichkeit zu Home-Office und flexiblen Arbeitsbedingungen anbieten. Die Mitarbeitenden werden von mühsamen Routineaufgaben wie der Pflege des Datenorkus entlastet und können sich produktiven und wertschöpfenden Tätigkeiten zuwenden. Außerdem setzen KMU dank SaaS immer die modernste Software ein – was sie auch langfristig wettbewerbsfähig hält. 

West und Frèrebeau von Dassault Systèmes bemerken, dass im Rechenzentrum des Anbieters die Kapazität und die verteilte Leistung stetig erweitert werden kann: „Schritt für Schritt sehen wir, dass unsere Kunden dieses Hochleistungsrechnen vor allem für die Visualisierung nutzen, da sie remote arbeiten, aber auch zunehmend für Simulationskapazitäten.“ Gerade dies sei für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Startups sehr nützlich. Denn: „Bei der Entwicklung eines neuen Produkts oder Projekts müssen sie dessen Realisierbarkeit nachweisen. Dies ist in der Regel erforderlich, bevor sie finanzielle Mittel für die Herstellung ihrer Produkte erhalten.“ 

Ist SaaS sicher? 

Auch in puncto Sicherheit schwinden heute die Vorbehalte, die manche Unternehmen zum Thema SaaS bis vor kurzem noch hatten. Die meisten Unternehmen verstehen inzwischen, dass sie mit einer lokalen IT-Landschaft nur schwer das gleiche Sicherheitsniveau erreichen können wie eine SaaS-Software, jedenfalls nicht mit gleichen Investitionen. 

Für West und Frèrebeau gibt es neben den bereits geschilderten noch einen weiteren Unterschied zwischen Cloud und SaaS: „Ein klassischer Cloud-Ansatz, bei dem eine Anwendung aus dem Rechenzentrum eines Kunden auf einen Server in der Cloud verlagert wird, ist wahrscheinlich nicht die beste Lösung, um Cybersicherheit zu gewährleisten. Von einem Server im Kundennetzwerk auf einen Server in der Cloud mit direktem Internetzugang – ich kann gut verstehen, warum manche Unternehmen Angst vor Cyberangriffen haben.“ Mit diesem Lift-and-Shift-Ansatz würden viele Unternehmen potenziell ihr Risiko erhöhen, weil sie jede Komponente selbst warten müssten: das Betriebssystem patchen, die Firewall installieren und jede ermittelte Schwachstelle beheben – ein ziemlicher Aufwand und Kostenfaktor. 

Bei einem SaaS-Ansatz weiß der Anbieter hingegen genau, welche Komponente er wo verwendet, und kann eine potenzielle Schwachstelle sofort beheben, sobald sie entdeckt wird. Für Sébastien West ist der beste Beweis für die hohe Sicherheit, die SaaS-Lösungen bieten, die Tatsache, dass auch Unternehmen aus sensiblen Branchen wie Luft- und Raumfahrt und der Verteidigung zunehmend auf SaaS-Lösungen setzen. 

Welche Software bietet sich an? 

Um SaaS im Kontext von PLM optimal zu nutzen, bietet sich unser Software-Paket SOLIDWORKS Cloud an. Dabei handelt es sich um eine umfassende cloudbasierte Lösung für 3D-Design und PLM. Nutzerinnen und Nutzer können mit ihren Partner:innen über einen Webbrowser von jedem Ort aus und mit jedem Gerät zusammenarbeiten – SOLIDWORKS Cloud ermöglicht also ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität. Ein großer Vorteil: Sie können zwischen verschiedenen Bündeln von Anwendungen, so genannten Rollen, wählen. Sie entscheiden sich also nur für die Anwendungen, die genau auf Ihre individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. 

SOLIDWORKS Cloud vereint bewährte Konstruktions- und Kooperationswerkzeuge auf der 3DEXPERIENCE Plattform. Ganz im Geiste von SaaS benötigt die rein browserbasierte Lösung keine lokale Installation auf speziellen Servern oder leistungsstarken Computern, um die Software auszuführen. 

Wie wird die Zukunft von SaaS-PLM aussehen? 

Laut einer Analyse der IDC stufen bereits heute 80 Prozent der Fertigungsunternehmen SaaS-Anwendungen als für die Produktinnovation wichtig oder sehr wichtig ein. Und auch wir sind der Überzeugung: Die Bedeutung von SaaS-PLM ist kaum zu überschätzen, denn die kollaborative Produktentwicklung ist einer der wichtigsten Treiber für die Einführung von PLM.  In den letzten Jahren sind SaaS-PLM-Lösungen immer gängiger geworden, und zwar aus einer Reihe von Gründen. Sie sind kostengünstig: Ohne die hohen Investitions- und Wartungskosten bieten sie die gleichen Vorteile wie On-Premise-Lösungen. Gerade für KMU können sie daher ein besonders attraktives Modell sein. Aber auch bei größeren Unternehmen findet derzeit ein Mentalitätswandel hin zur Cloud statt. Sie stellen sich nicht mehr die Frage, ob sie in die Cloud gehen, sondern nur noch, wann. Oft erfolgt die Datenmigration dabei schrittweise. Fazit: SaaS-PLM ist ein Thema, das uns in den kommenden Jahren immer häufiger begegnen wird. 

*Quelle: Cloud & SaaS Solutions: Fundamentals and Upcoming Trends | Dassault Systèmes 

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