Einfach und schnell Schrauben konfigurieren

Information zum Kunden:

Reinhold-Würth-Straße 12–17, 74653 Künzelsau-Gaisbach

https://www.wuerth.de/

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Design & Engineering

Das Reinhold Würth Innovationszentrum Curio befindet sich auf dem Campus der Firmenzentrale in Künzelsau-Gaisbach. Foto: Würth

Die Herausforderungen

  • Viele unterschiedliche Varianten eines Produktes, z.B. einer Schraube

  • Aufwendige manuelle Erstellung neuer Produktvarianten mit hohem Fehlerpotential

  • Aufbau von Wissen bei den Mitarbeitern, um die Automatisierungslösung einsetzen zu können

Die Lösungen

  • Verwendung von Konfigurationen zur Abbildung der unterschiedlichen Varianten

  • Automatisierte Erstellung der Varianten mit DriveWorks anhand von Werten und Regeln

  • Pilotprojekt und Zusammenarbeit mit Bechtle PLM für Schulung, Support und Betreuung

Würth setzt auf den Produktkonfigurator DriveWorks von Bechtle PLM

Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, das größte Einzelunternehmen der weltweit tätigen Würth-Gruppe mit Sitz in Künzelsau, nutzt seit dem Frühjahr 2022 die Software DriveWorks. Mit dem Produktkonfigurator lassen sich alle Schrauben in einem Katalog erfassen. Bestehende CAD-Modelle und Zeichnungen dienen als Grundlage für die Konfiguration und sind eine wertvolle Unterstützung, auch bei der Entwicklung neuer Produkte.

Das Projektteam von Würth erhält dabei direkte Unterstützung von der Bechtle PLM Deutschland GmbH. Die Konstruktionslösung SOLIDWORKS ist bei Würth bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz. Mit dem aktuellen Einsatz von DriveWorks strebt das Unternehmen die Vision und Entwicklung eines automatisierten Schrauben- und Produktkonfigurators sowie die Transformation zur Industrie 4.0 an. Während einer einmonatigen Testphase wurde die Software gründlich geprüft. Schnell zeigte sich, dass DriveWorks den Anforderungen entspricht und daraufhin wurden vier Lizenzen über Bechtle PLM erworben.

Pilotprojekt

Das DriveWorks-Pilotprojekt ist im Reinhold Würth Innovationszentrum Curio angesiedelt und befindet sich auf dem Campus der Firmenzentrale in Künzelsau-Gaisbach. Dort ist das Wissen von rund 250 Angestellten aus dem Bereich Forschung und Entwicklung (F&E), Produktmanagement sowie Qualitätssicherung unter einem Dach gebündelt. In Zusammenarbeit mit externen Partnern und Allied Companies werden in den Bereichen Befestigungstechnik, Konstruktion, Mechatronik, Chemie, Patente und Akkus an Neuentwicklungen und Verbesserungen geforscht und entwickelt.

Auf 15.000 qm Fläche sind neben den Bürobereichen zudem Prüfräume, Labore und Werkstätten vorhanden. Einen großen Teil des Innovationszentrums nehmen dabei die Bereiche der Dübel und Befestigungstechnik ein. Und genau hier, im Bereich der F&E Befestigungstechnik, ist das DriveWorks-Pilotprojekt angesiedelt. Das Team des Pilotprojekts im Bereich der F&E Befestigungstechnik besteht aus Amelie Kleinknecht, Alexander Ludwig, Nicolas Wolz und Benjamin Ascher, Leiter der Produktentwicklung Befestigungstechnik. Deren Ziel ist es, bis Ende 2023 die bekannte ASSY-Holzschraube mithilfe von DriveWorks zu konfigurieren. Der erste Schritt besteht darin, die Schraubenproduktreihe im Bereich der Befestigungstechnik digital abzubilden. „Im laufenden Betrieb muss man sich gut überlegen, wie und wann man eine solche Veränderung implementiert. Deshalb findet das Pilotprojekt erstmal im Umfeld F&E statt. Damit erarbeiten wir uns die erforderliche Akzeptanz, um dann weitere Produktfelder damit zu erschließen. Denn diese sind bei Würth breit aufgestellt – vom Systemkoffer, über Schrauben, Handwerkzeuge bis zu Power Tools“, erklärt Benjamin Ascher das schrittweise Vorgehen.

Willkommen im Reinhold Würth Innovationszentrum Curio: In den Bereichen Befestigungstechnik, Konstruktion, Werkzeuge, Mechatronik, Akkuprodukte, IOT und Chemie wird hier gemeinsam mit externen Partnern an Neuentwicklungen und Verbesserungen gearbeitet. Foto: Elena Schauwecker

Vision verwirklichen

„Wir hatten die Vision, einen Schraubenkonfigurator aufzubauen. Das haben wir im Projektteam besprochen und schnell stand fest, dass es hier eine Lösung von Bechtle PLM gibt, mit denen wir schon seit langer Zeit zusammenarbeiten. Zu Beginn haben wir es erst direkt in SOLIDWORKS versucht. In der Software kann man grundsätzlich auch katalogisieren, aber wir sind schnell an die Grenzen in der Umsetzung gestoßen. DriveWorks strukturiert die Daten und hat mehr Möglichkeiten, deshalb war es eine logische Schlussfolgerung, sich für dieses Tool zu entscheiden“, erklärt Amelie Kleinknecht die Wahl.

„Die beiden Programme SOLIDWORKS und DriveWorks arbeiten zusammen, sind aber nicht unmittelbar aufeinander aufgebaut. Man benötigt aber ein Basis-Modell, sprich die Schraube, die konfiguriert werden soll. Diese muss einmal in SOLIDWORKS fertig konstruiert sein. Dann verbinden wir DriveWorks mit der Schraube, indem wir die einzelnen Parameter über Gleichungen steuern“, ergänzt Thomas Wiesmann, der das Projekt von Bechtle PLM-Seite aus betreut und zudem Schulungen und Workshops vor Ort beim Kunden abhält.

Die Software DriveWorks unterstützt Würth bei der Vision eines Schraubenkonfigurators. Für das Pilotprojekt liegt der Fokus auf den zahlreichen Abmessungen der ASSY-Holzschraube. Foto: Elena Schauwecke

„Das CAD-Modell an sich steht und die Daten gibt es bereits. Durch DriveWorks erleichtern wir uns die Modell-Erstellung und automatisieren diese. Zur einfachen Veranschaulichung gibt es für ein Schraubenmodell X beispielsweise fünf verschiedene Durchmesser pro Schraubentyp und jeweils 20 unterschiedliche Längen. Das sind schon insgesamt 100 Modelle. Von jeder einzelnen Konfiguration soll es CAD-Daten geben“, schildert Amelie Kleinknecht die Herangehensweise und erklärt weiter: „Ohne das Tool müsste ein Kollege jede einzelne CAD-Datei dazu erstellen. Das übernimmt nun DriveWorks automatisiert. Die zahlreichen Maße und Features von jeder Schraube sind in Form von Tabellen und Regeln eingepflegt. Die zu erstellende Spezifikation wird dann über eine Liste der charakteristischen Merkmale der Schraube, wie zum Beispiel Durchmesser und Länge, vom User eingegeben. Dann werden die CAD-Daten der gewünschten Schraubenkonfiguration automatisch erstellt und abgelegt. Der zeitliche Faktor und die Fehlerminimierung bei der Generierung stellen dabei einen enormen Vorteil dar.“

Gutes Miteinander

Eine zuverlässige Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen der beiden Parteien ist von großer Bedeutung. Das Bechtle PLM-Team strebt danach, innerhalb weniger Stunden auf Kundenanfragen zu reagieren und bevorzugt zunächst das persönliche Gespräch per Telefon, um die Anforderungen gemeinsam mit dem Kunden zu besprechen. Dabei hilft es oft, die spezifische Fragestellung präzise zu erfassen und anschließend technisch zu klären. „Ich bin sehr zufrieden, wie die Zusammenarbeit läuft. Wir haben öfter spezielle Fragen, bisher wurden diese immer sehr gut beantwortet. Feedback kommt fast immer noch am selben Tag. Wir arbeiten momentan die einzelnen Schnittstellen innerhalb der Firma ab. Dabei erfragen wir den individuellen Bedarf, zum Beispiel welches Austauschformat benötigt wird und wie wir mit der Anwendung weiterhelfen können. Dadurch lassen sich auch an anderen Stellen Optimierungen erzielen“, sagt Amelie Kleinknecht.

Eine Grundschulung zum generellen Verständnis für die Software ist sinnvoll und erforderlich, jedoch sind viele der Schritte in DriveWorks sehr intuitiv gestaltet. Bei der Arbeit mit dem Programm werden kleine Code-Zeilen verwendet, die einer Programmierung gleichen, ohne jedoch tief in die IT-Seite eintauchen zu müssen. Es gibt auch Unterstützung von erfahrenen Anwendern, die bei der Nutzung der Software helfen. Thomas Wiesmann setzt die Software pragmatisch in Relation zu einer anderen bekannten und verbreiteten Anwendung: „Die sogenannten „Regeln“, die im Konfigurator erstellt werden, sind in der Syntax ähnlich aufgebaut wie in Excel. Wer das beherrscht, kann auch problemlos DriveWorks-Regeln schreiben. Und für all diejenigen, für die das neu ist, helfen die Schulungen und Workshops weiter.“

Schraube als Symbolcharakter

Ein weiterer Ausbau der Software im Bereich Befestigungstechnik steht nach 2023 auf der Agenda. Momentan liegt der Fokus auf der Konfiguration der ASSY-Holzschraube. „Das sind aktuell bereits über 1400 Abmessungen plus Produkterweiterungen. Dass es so viele Varianten gibt, glaubt man nicht, wenn an eine einzelne Schraube gedacht wird. Es gibt verschiedene Kopfformen, verschiedene Geometrien im Gewinde, das Gewinde an sich, Fräselemente im Schaft, integrierte Elemente in der Spitze und vieles mehr. Hinzu kommen verschiedene Längenabmessungen und Variationen“, sagt Nicolas Wolz und fügt hinzu: „Dies stellt bereits ein umfangreiches und bedeutendes Projekt für die Software dar. Mit der ASSY-Schraube schaffen wir einen riesigen Symbolcharakter bei der Anwendung, das wird dem Projekt zugutekommen, bevor es auf weitere Produktgruppen angewendet werden kann.“

Mitarbeit erwünscht

Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit seitens des Kunden ist von großer Bedeutung. Obwohl Bechtle PLM als Händler jederzeit unterstützend zur Seite steht, Fachfragen beantwortet und bei Bedarf direkt mit dem Hersteller DriveWorks aus Manchester (UK) in Kontakt tritt, liegt das entscheidende Know-how für das Projekt letztendlich beim Kunden selbst. „Für den First Level Support ist das Bechtle PLM-Team geschult und übernimmt die Bearbeitung der Standardprobleme vollständig. Erst, wenn hier die Grenzen erreicht sind, wendet sich das Technik-Team selbst an den Hersteller. In diesem Fall übernehmen wir dabei die Kommunikation im Namen des Kunden“, sagt Thomas Wiesmann von Bechtle PLM Deutschland.

Setzten auf ein gutes Miteinander: (V.l.n.r.) Nicolas Wolz, Amelie Kleinknecht (beide Würth) und Thomas Wiesmann (Bechtle PLM Deutschland). Foto: Elena Schauwecker

Anwendungsfokus und Zukunftsmöglichkeiten

Derzeit liegt der Fokus auf der internen Anwendung von DriveWorks, obwohl es technisch durchaus möglich wäre, den Konfigurator für Würth Kunden über die Unternehmenswebsite auszurollen. Jedoch besteht der größte Vorteil der Software darin, firmeninterne Prozesse zu beschleunigen und diese zu automatisieren. Das ist insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Konstruktion und Produktmanagement sinnvoll.

Das Reinhold Würth Innovationszentrum Curio befindet sich auf dem Campus der Firmenzentrale in Künzelsau-Gaisbach. Foto: Würth

Die zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten der Software werden schrittweise erkundet. Mit dem Pilotprojekt wurde ein Anfang gemacht, auf dem in den kommenden Jahren aufgebaut werden kann. DriveWorks ist im Reinhold Würth Innovationszentrum Curio bereits bekannt, obwohl sich das Unternehmen noch am Anfang des Weges befindet. „Vor dem Bau des Innovationszentrums waren die verschiedenen F&E-Teams in verschiedenen Gebäuden auf dem Campus verteilt. Mit dem Neubau soll das Fachwissen gezielt unter einem Dach zusammengetragen werden, sodass sich daraus Synergien entwickeln können. Durch die räumliche Nähe sind die Wege kürzer, man sieht sich und arbeitet schon allein deshalb dichter zusammen“, berichtet Amelie Kleinknecht.

„Die Freiheiten und Möglichkeiten, die hier im Innovationszentrum geboten werden, würde ich als einmalig beschreiben. Dies ist eine großartige Gelegenheit, die wir vom Arbeitgeber bekommen haben. Es gibt wenig Leitplanken, man darf sich vieles zutrauen. Ich glaube nicht, dass man ein vergleichbares Umfeld in diesem Umfang woanders findet“, ergänzt sie.

Auch von Bechtle PLM-Seite her ist man sehr stolz darauf, Teil dieses Prozesses zu sein. Es bleibt abzuwarten, welche Rolle DriveWorks in dieser besonderen Arbeitsumgebung bei Würth in Zukunft spielen wird. „Es ist immer spannend, neue Firmen kennenzulernen. Doch so ein Unternehmen, in dem Mitarbeitende so viele Freiheiten gewährt werden, habe ich so ehrlich gesagt auch noch nicht erlebt. Das ist schon ein Luxus“, sagt Thomas Wiesmann.

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Über die Adolf Würth GmbH & Co. KG

Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial. Das Gründungs- und größte Einzelunternehmen der Würth-Gruppe ist die Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau. Die Würth-Gruppe beschäftigt weltweit über 87.046 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über 7.900 sind in der Adolf Würth GmbH & Co. KG tätig.

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